„Was des einen Leid ist des anderen Freud" - so heißt es im Volksmund und wie wahr dieser Ausspruch sein kann, zeigt uns die Geschichte unseres heutigen Gastes: Kamer Aktas - Hochzeitsfotograf aus München. Eigentlicht war Kamer eine Karriere als Profifußballer so gut wie sicher, doch eine schlimme Verletzung zwang ihn leider, diese Karriere aufzugeben und einen neuen Weg einzuschlagen: die Fotografie. Heute ist Kamer happy mit dieser Wendung - genauso wie die Brautpaare, die er seitdem an ihrem Hochzeitstag begleitet hat! Kein Wunder, bei diesen schönen Bildern! Ich freue mich daher, dass wir Euch heute Kamer und sein Talent im Interview vorstellen können!

Lieber Kamer, Fußball und Hochzeitsfotografie ist ja nun nicht so nah beieinander. Wie kamst Du überhaupt zur Fotografie? Hattest Du schon als Kind ein Faible dafür?
Hallo Pinar, nein nicht wirklich. Ich hatte als Kind nicht viel übrig für Kunst usw. Ich war der der sich in der Früh schon auf den Sportunterricht gefreut hat. Die Fotografie kam später dazu. Ich schätze ich muss 13 oder 14 gewesen sein, als wir das erste Mal mit der Mannschaft auf einem Turnier im Ausland waren, um genau zu sein in Paris. Meine Eltern fanden es schade, dass sie wegen ihrer Arbeit nicht mit konnten und haben mir auf den anderen Reisen ihre Minolta mitgegeben. So kam es dass ich immer meine Kamera dabei hatte. So richtig beschäftigt habe ich mich dann aber erst mit der Fotografie als ich wegen einer Sportverletzung meine Karriere beenden musste.

Zu Beginn Deiner Arbeit als Fotograf warst Du mehr People-Fotograf und hast unter anderem Musiker fotografiert. Wie entstand der Wandel zur Hochzeitsfotografie und warum bist Du letztendlich dabei geblieben?
Ja, das stimmt. Ich hatte ein kleines Studio und war in der Werbe- und Musikbranche, ab und an habe ich auch Hochzeiten fotografiert. Eigentlich lief alles super, jedoch habe ich mit der Zeit den Spaß an der Studiofotografie verloren. Ich wollte jemand sein, der ich nicht bin. Mir macht es einfach mehr Spaß mit meinen Paaren Essen zu gehen, als im Studio irgendwelche Koffer zu fotografieren. Mich macht es glücklicher ein verliebtes Paar ihre Fotos oder das Album zu überreichen, deren Strahlen und Freunde in den Augen zu sehen, als ein Foto von mir in irgendeinem Magazin. So kam es, das ich mich mehr und mehr vom Studio entfernt habe. Für mich war es nicht leicht loszulassen, falls es gerade so rüberkommt, aber ich bin heute sehr glücklich über diese Entscheidung.

Wenn man Dich kennenlernt, merkt man sofort wie wichtig Dir Deine Brautpaare sind, daher glaube ich die Hochzeitsfotografie war die richtige Entscheidung! Wie würdest Du Deine Art der Fotografie beschreiben?
Modern, romantisch und authentisch. Ich dokumentiere den Tag wie er ist mit allen Höhen und Tiefen, als stiller Reporter. Vergleich es mit der Tierfotografie. Der Fotograf schreit das Tier auch nicht von weit weg an "Hey, beweg dich mal!". Mir ist es sehr wichtig, das die Leute nicht merken, dass sie fotografiert werden, nur dann ist es echt, nur dann ist es authentisch.

Du bist selbst glücklich verliebt und verheiratet - blickst Du als Fotograf anders durch Deine Linse auf diesen großen Tag, seit dem Du verheiratet bist?
Ja das bin ich in der Tat :) Nein nicht wirklich, nur ist mir der Wert der Fotos viel bewusster geworden.

Ein Hochzeitstag ist durchgehend spannend und emotional, aber gibt es für Dich einen Augenblick, auf den Du Dich als Fotograf immer ganz besonders freust?
Ja, einmal ist es das Getting Ready. Ich liebe die Stimmung, die Nervosität steigt langsam an. Viele wirken verträumt und freuen sich auf ihren großen Tag. Was ich auch sehr mag ist das Pärchenshooting, weil wir da in der Regel alleine sind. Wenn das Paar nochmal abschalten kann und das Alleinsein genießt.

Du bist in München ansässig. Bis wohin würdest Du für eine Hochzeit reisen? :)
Keine Hochzeit ist weit genug! Ich freue mich schon auf meine erste Auslandshochzeit dieses Jahr im Mai. Es geht nach Istanbul.