Wie entwickelt man ein Hochzeitskonzept? Eine Anleitung am Beispiel der Villa Kennedy in Frankfurt

Wie entwickelt man ein Hochzeitskonzept? Eine Anleitung am Beispiel der Villa Kennedy in Frankfurt

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Macht's Euch bequem, dieser Post wird ein bisschen umfangreicher. In vielen Mails, die ich erhalte, in den Gesprächen mit meinen Brautpaaren oder auch in Euren Kommentaren taucht immer wieder eine gewisse Ratlosigkeit auf, wenn es darum geht herauszufinden, wie denn ein Hochzeitskonzept aussehen könnte.

Zuerst einmal machen wir uns aber frei von diesem Begriff 'Hochzeitskonzept', zu dem mir leider kein passendes Synonym einfällt. Es geht nämlich nicht darum, eine perfekte Show abzulegen und alles, aber wirklich alles, aufeinander abzustimmen. Vielmehr solltet Ihr herausfinden, was Euch charakterisiert, wie Ihr gerne lebt, was Euch verbindet und wie Ihr feiern sollt.

Viele Wege führen nach Rom und viele sind schön. Pflegt man ein gemeinsames Hobby, z.B. ne Sportart (ich warte ja immer noch auf ne Winterhochzeit zweier Skifahrer ;-)) oder hat man ne gemeinsame Leidenschaft (vielleicht reisen oder kochen) sind das super gute Vorlagen für ein 'Motto' (Begriff ist ebenso blöd) für Eure Hochzeit. Nennen wir es einfach mal den roten Faden, ein Element, das sich durch den Tag zieht und ihn zusammen hält.

Sehr häufig wird der Look des Hochzeitstages aber auch schlicht durch die Location getrieben. Ein Sommerfest auf der Wiese bei der Scheune? Lockere Blümchen müssen her, dazu ein Grillbuffet, Lampions, Fackeln, Picknickdecken vielleicht.

Vor ein paar Wochen durfte ich die Villa Kennedy in Frankfurt als Hochzeitslocation kennen lernen. Das ehrwürdige Gebäude wurde stilvoll restauriert und zu einem tollen Hotel um- und angebaut. Der Spabereich ist phantastisch, aber ich schweife ab. Jedenfalls gibt es in der Villa mehrere Räume, die man für eine Hochzeitsfeier nutzen kann. Dazu noch einen herrlichen Innenhof, in dem auch freie Trauungen durchgeführt werden können.

Ein paar visuelle Eindrücke habe ich mal zusammen gestellt:

1) In diesem schönen Raum hätten bis zu 50 Personen Platz, das Erkerfenster blickt ins Grüne, Stuck ist dann der Decke und die Wände tragen einen soffen Braunton.
2) Klassiche Eleganz mit einem Hauch der 60er Jahre durchzieht das Hotel. Große Spiegel, bequeme Polster und stille Lichtquellen ergeben eine gediegene Atmosphäre.
3) Wie praktisch, eine Schriftart wird direkt mitgeliefert! Super für die Papeterie
4) Monochrome Fotocollagen des Künstlers XX XX schmücken die Wände
5) Der sanfte Lilaton ist immer wieder zu finden und passt hervorragend zu einer Hochzeit
6) Schmuckelemente im Holz können in der Papeterie aufgegriffen werden, oder gar in der Floristik, denn hier ist eine Lilie abgebildet
7) Der Innenhof passt zum Interieur und bietet die Möglichkeit auch draußen zu Feiern

Was acht man nun, wenn die Hochzeitslocation schon einen gewissen Stil vorgibt? Sich freuen würde ich sagen! Ich kann Euch nur empfehlen Eure Location mit einer Kamera in der Hand zu besichtigen. Oft fallen einem erst beim Betrachten der Fotos Dinge auf, die man vor Ort gar nicht wahrgenommen hat. Legt die Bilder nebeneinander und schaut ob es verbindende Elemente gibt, die Ihr aufgreifen könnt. Am einfachsten ist es mit der Farbe. Erstellt Euch ein Farbschema! Wer kein Photoshop hat, kann das auch online bei Color Scheme Generator machen.

So funktioniert ja auch die Patente Palette, die ich hier immer wieder mal zeige. An unserem Beispiel sähe das dann vielleicht so aus. Die Farbpalette erstreckt sich über einen warmen Goldton, ein sanftes Rose is zu einem weichen Braun. Alles ein bisschen 'muddy', dadurch aber sehr elegant und nicht altbacken.

Nach diesem Prinzip geht ihr weiter vor. Elegante 60er Jahre. Was fällt Euch dazu ein? Brautkleider waren da eher schlicht und häufig kurz, Haare toupiert, Schuhe eher Spitz, ein Cadillac kommt mir in den Sinn, ein Smoking, Zigarren und Whiskey, Samtschleifchen, Gläser mit graviertem Muster...

Pickt Euch die Elemente raus, die Euch gefallen! Bei der Mode wird das noch recht einfach sein, oder bei der Papeterie. Aber macht keine Mottoparty oder gar nen Maskenball draus! In der Kombination mit modernen Elementen entsteht etwas neues.

Brautmodendesigner lassen sich gerne von anderen Zeiten inspirieren, Kerstin von kuessdiebraut hat einige kurze Brautkleider entworfen. Die beiden Modelle Freda und Gina passen super dazu.

Und auch bei noni wird man auf der Suche nach kurzen Brautkleidern sicher fündig. Polly und Jette sind schlicht und toll und dürfen auch gerne mal Farbe ins Spiel bringen. Passend zur Palette werden die Accessoires und/oder Schuhe dann einfach eingefärbt.

Mit der Papeterie könnt ihr auch sehr einfach einen roten Faden stricken. Alleine die Schriftarten spielen eine große Rolle und in Kombination mit den Farben entwickelt sich fast von alleine ein 'Branding'. Ein Logo oder Eure Initialen machen rund.

Sehr gut gefallen haben mir diese Schriftarten, die nicht so 60er Jahre trashig, sondern elegant wirken und mit einer zeitlosen, schlichten Font super funktionieren:

Last, but not least denkt darüber nach, mit welchen Dingen Ihr Eure Gäste überraschen könnt. Beim Empfang am Abend könnte zum Beispiel auch ne kleine Whiskey Bar aufgebaut sein, oder es gibt Zigarren mit einem Label von Euch.

Floristik! Ein großes Thema! Durch die Pink-Lilatöne in der Palette findet man garantiert tolle Blumen, passend zur Jahreszeit. Flieder, Lavendel, Hortensien... Das wäre auch ein Bereich, bei dem ich mich eher an der Moderne orientieren würde. Damals waren Gestecke super in, ausladend und üppig. Kann man machen, muss man aber nicht. Auch feinere, kleine Sträuße sehen toll aus und auch der Trend viele kleine (goldene?) Väschen mit einzelnen Blumen zu haben, würde funktionieren.

Fotos: Magnolia Rouge via Burnetts Borads

Google wird Euer bester Freund, wenn Ihr brainstormt und schaut, was Euch zu Thema und den Farben einfällt.

So, raucht der Kopf? Dann lasst mal zwei Tage sacken und hört in Euch rein. Wie könnte er aussehen, Euer perfekter Tag?! Hoffe, das alles hier hilft Euch ein bisschen :-)

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