Ein Mädchen aus den USA schreibt ihrem totem Vater und lässt die Nachricht per Luftballon aufsteigen. Sie bekommt eine ganz ungewöhnliche Antwort.

Es ist der 6. Januar 2015. Die 16-jährige Ashlynn Marracino aus Kalifornien schickt einen Brief an ihren Vater - wie jedes Jahr, denn an diesem Tag ist sein Geburtstag. Doch sie sendet ihn nicht per SMS oder Post. Sie schreibt die Zeilen auf einen Luftballon, der mit Gas befüllt ist, und lässt ihn aufsteigen. Es ist ein Gruß an ihn im Himmel, ihr Vater starb 2010 an einem Aneurysma im Gehirn. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Papa. Du weißt, ich werde immer dein kleines Mädchen bleiben. Du hast viel verpasst. Ich liebe dich und vermisse dich wie verrückt."

Ashlynn Marracino hat nur wenig von ihrem Vater gehabt. Bis sie zehn Jahre alt war, saß er im Gefängnis. Ein Jahr nach seiner Entlassung starb er unerwartet. Am Tag vor seinem Tod hatte er noch versucht, sie anzurufen, doch Ashlynn ging nicht ans Telefon. Sie macht sich deswegen Vorwürfe und schreibt weiter: "Ich finde es nicht fair, dass du nie zu meinem Leben gehört hast. Bitte gib mir ein Zeichen. Irgendetwas, damit ich weiß, dass du da bist. Ich vermisse dich so sehr und will dich zurück."

Und dieses Zeichen hat sie bekommen. 700 Kilometer weiter nördlich, ebenfalls im Bundesstaat Kalifornien, fand die Restaurantbesitzerin Lisa Swisley den Ballon und war tief gerührt. Über Facebook suchte sie Ashlynn und fand sie. Heute haben sie regelmäßig über Skype Kontakt. Aber nicht nur das. Lisa Swisley wollte der 16-Jährigen etwas Gutes tun. Sie rief ihre Facebook-Freunde auf, etwas zu spenden, und so bekam die Teenagerin viele kleine Aufmerksamkeiten, Schmuck, Fotoalben oder Briefe. "In ihrem Brief bat sie um ein Zeichen. Ich glaube, er ist aus einem bestimmten Grund zu uns gekommen", so Swisley.

Auch Ashlynn glaubt, dass ihr Vater ihr auf die Weise sagen wollte, dass er sich freut und sie sich keine Vorwürfe machen soll. Ihre Geschichte erzählt sie auch im Video.