Eine kleine Geschichte der Inspiration

Eine kleine Geschichte der Inspiration

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Woher nimmt ein Künstler seine Inspiration? Woher nehme mich meine Inspiration - meine Ideen? Schaue ich mir Kollegen an und versuche sie zu kopieren? Sehe ich ein Bild und sage mir: "Das will ich auch mal machen?" Regelmäßig bedanken sich Kollegen bei mir weil sie Inspirationen auf meiner Website finden. Gestern las ich in einem Forum einen Satz der mich auf die Idee brachte noch einmal über das Thema nachzudenken und etwas darüber zu schreiben.

Woher kommen die Inspirationen?

Natürlich schauen wir Fotografen oder Fotografinnen und viele Bilder an. Ich persönlich schaue mir mehr Bilder von nicht Hochzeitsfotografen an, denn von Kollegen aus der Branche. Warum? Weil meiner Meinung nach keine Routine entstehen darf. Die Hochzeitsfotografie verleitet zur Fließbandproduktion. Jedes Wochenende eine Hochzeit, jedes Wochenende ein Getting Ready, jedes Wochenende Brautschuhe, jedes Wochenende das gleiche Motiv. So darf es nicht sein, denn die Menschen, die Kunden aber auch ich der Fotograf haben/habe ein Anrecht auf ein individuelles Ergebnis auf eine frische und unvoreingenommene Sichtweise.

Wenn ich mir also nur Websites mit Reifröcken, Ringen und Brautschuhen anschaue führt das meiner Meinung nach zur Stereotypen und einer verengten Sichtweise.

Meiner Ansicht nach geht es bei der eigenen Entwicklung der Fotografie mehr um Fragen wie:

  • Wie funktioniert ein Bild?
  • Warum funktioniert ein Bild?
  • Warum finden wir ein Bild schön und ein anderes nicht?

Es geht eben nicht um ein hübsches Motiv sondern um die frage wie schaffe ich in der aktuellen Situation ein interessantes Foto?

Nun las ich also den Satz:

"Über das Motiv hinaus- oder hinwegzugehen, es zu zerlegen, es wegzudenken. Versuchen, wie Cezanne zu sehen, zerlege das, was du siehst in Flächen und Farben, und/oder: Punkt, Linie zu Fläche(Kandinsky). Versuche, das Bild zu sehen, das Licht, nicht vorrangig das "Motiv". Das ergibt sich eher als Folge."

Genau darum geht es.

Diesen Satz las ich im übrigen - ohne es zu wissen - bei einem alten Bekannten: Michael Gilberg aus Bremen einem Kollegen den ich schon seit mindestens 2008 kenne und dessen Arbeiten und Sichtweise ich sehr schätze. Vielen Dank für diese Inspiration, lieber Michael!

Ein bisschen konkreter ...

Zwar bin ich der festen Überzeugung, dass ein künstlerischer Schaffensprozess rein individuell abläuft, aber in meinem Falle denke ich, dass man jedes Bilder aufgrund der 3 Parameter

(Wie Sie vielleicht bemerken, kommen diese 3 Punkte ohne den vierten Punkt "Motiv" aus.)

analysieren kann. Daher habe ich mich daran gewöhnt, genauso so zu "sehen" - die Dinge im Hinblick auf das Licht, die Komposition (Kandinskys Linien und Flächen) sowie den Moment zu sehen.

Für weitere Lektüre empfehle ich Teil 1 meiner Workshop Reihe: Workshop Hochzeitsfotografie Teil 1 - was macht ein gutes Bild aus?

Hier 2 Empfehlungen für weitere Inspirationen:

Andy Spira ein großartiger Fotograf, deiner keine hübschen Bilder macht, die Fotografie aber in neue Dimensionen bringt

Mark Adamus , der für mich aktuell beste Lanschaftsfotograf

Einflüsse - Stil = Ergebnis? Ist es so einfach?

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