Spartipps für Euer Hochzeitsbudget

Spartipps für Euer Hochzeitsbudget

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Wir starten in die dritte und letzte Runde beim Thema Hochzeitsbudget. Nachdem wir nun wissen, wie viel eine Hochzeit pi mal Daumen kosten kann und wo Ihr lieber nicht zu sehr sparen solltet, geht es heute darum, wo es Einsparungsmöglichkeiten gibt. Natürlich so, dass nicht die Qualität leidet und man immer noch ein sehr schönes Fest feiern kann. Also, los geht's :-)

Gästezahl

Es ist klar, wer weniger Gäste hat, muss weniger Budget aufbringen. Gleichzeitig weiß ich, dass es in manchen Kulturkreisen schlichtweg nicht möglich ist, Teile der Familie nicht einzuladen. Es gibt aber eine mögliche Alternative, die ich Brautpaaren empfehle und die stammt von deutschen Hochzeiten. Da wird beispielsweise zum Polterabend groß eingeladen, der einfacher gehalten ist was den Rahmen und die Bewirtung angeht und zur Hochzeit wird dann nur der engere Kreis eingeladen. Den Polterabend gibt es nicht in allen Kulturen, aber vielleicht ein ähnliches Fest, das man für diese Lösung nutzen kann - bei türkischen Hochzeiten wäre das beispielsweise der Henna Abend. Der wird legerer gefeiert, kostet somit weitaus weniger als das Hochzeitsfest und eignet sich dadurch wunderbar um ein paar mehr Gäste einzuladen.

Location

Wie schon erwähnt, gibt es sehr viele Hochzeitslocations, die keine oder nur sehr geringe Miete (oder Pauschalen) berechnen und diese solltet Ihr bei knappem Budget auf jeden Fall bevorzugen.

Achtet auch darauf, dass Equipment wie Tische, Stühle, Tischwäsche etc. nicht extra kosten, sondern in der Miete enthalten sind. Sonst schnellen die Kosten rasant in die Höhe.

Bei der Wahl der Location ist ebenfalls zu berücksichtigen, ob man den Raum noch stark dekorieren muss. Idealerweise ist der Raum bereits schön eingerichtet, was auch für das Mobiliar gilt. Unschöne Stühle kann man zwar mit Hussen verstecken, aber auch die Miete der Hussen kostet auch wieder Geld. Ist die Location an sich bereits sehr hübsch, kann man die Deko reduzieren bzw. auf die wichtigen Dinge wie z.B. Tischdeko konzentrieren.

Dekoration

Apropos Tischdeko. Hier müssen es nicht immer Blumen oder ganze Gestecke sein, gerade bei langen Tafeln sind auch lose Blumen in hübschen Gefäßen sehr schön, ebenso Zweige oder eine botanische Deko nur mit Grünpflanzen. Auch eine Deko ganz ohne Blumen ist denkbar, z.B. mit Büchern, Papierblumen oder Kerzen. Gute Ideen hierfür findet ihr auf Pinterest und natürlich beim Hochzeitsfloristen Eures Vertrauens.

Ein weiterer wichtiger Tipp, der inzwischen bekannt sein dürfte: nehmt nur Blumen die zur Hochzeit Saison haben, sonst wird's teuer.

Essen

Das Essen ist wichtig, keine Frage. Aber kein Gast erwartet von Euch Sterneküche und was wirklich zählt ist, dass die Gäste satt werden, es nicht furchtbar geschmeckt hat und kein einfaches Essen wie Schnitzel serviert wurde. Es gibt einige Sparmöglichkeiten ohne auf gutes Essen verzichten zu müssen.

In der Regel ist ein Buffet günstiger als ein Menü, denn man braucht weniger Servicepersonal. Außer das Buffet bietet für jeden Gang fünf Speisen, dann wird es genauso teuer, weil die Vorbereitung und die Abwicklung des Buffets aufwendiger werden. Auch eine Kombination aus Buffet und Menü ist natürlich möglich, aber auch hier ist die Menge der Speisen entscheidend für die Kosten.

Beim Menü kann man Kosten sparen, indem man sich auf die Hauptspeise konzentriert und hierfür etwas Besonderes wählt, während Vor- und Nachspeise aus Klassikern wie Suppe und Parfait bestehen. Noch günstiger wird es, wenn man keine extra Nachspeise hat, sondern gleich die Hochzeitstorte anschneidet und serviert.

Wer auf einen Sweet Table oder eine Candy Bar nicht verzichten will, sollte die Gefäße und Tabletts hierfür leihen (beim Händler oder in der Familie) statt sie zu kaufen, das kommt meist günstiger. Was die Süßspeisen betrifft, kann man in der Familie die Backkünstler um Hilfe bitten, denn alles Selbstgemachte ist natürlich günstiger als die Werke vom Profi. Man muss nur in Kauf nehmen, dass der Sweet Table dann vielleicht nicht wie vom Profi aus einem Guss und aus dem Ei gepellt aussieht. Aber das dürfte zu verschmerzen sein.

Getränke

Nicht nur beim Essen kann man sparen, auch bei den Getränken. Es muss nicht immer der teuerste Wein sein und man darf sich gerne auch auf jeweils einen roten und weißen Wein beschränken (wenn Ihr nicht grad Gourmets seid...).

Zuerst bringt es schon viel, sich bei alkoholischen Getränken auf Bier und Wein zu beschränken und für andere alkoholische Getränke wie Cocktails und Drinks einen Bar zu öffnen, an der die Gäste auf eigene Kosten bestellen können (gibt es keine Bar, können die Gäste natürlich auch am Platz bestellen). Einen Hinweis darauf, was man als Brautpaar übernimmt, kann man dezent in der Menükarte einarbeiten, indem man neben dem Essen nur die inkludierten Getränke auflistet.
Ich weiß das gerade das Nicht-Alles-Zahlen-Thema, bei vielen für Unbehagen sorgt, aber ich bin da sehr pragmatisch und denke, wer kein Verständnis dafür hat, dass das Brautpaar nicht alle alkoholischen Getränke zahlen kann, der kann ja gerne auf eigene Kosten eine Runde für alle schmeißen. :-)

Wer keine Einschränkungen machen will, aber weiß dass die Feier sicher lang gehen wird und manche Gäste trinkfreudig sind, der sollte über eine Getränkepauschale nachdenken. So hat man ein Sicherheitsnetz, kann gut kalkulieren und erlebt zum Schluss kein böses Erwachen.

Torte

Wir lieben sie alle, die tollen verzierten Hochzeitstorten. Echte Kunstwerke, zu schön zum Essen... Doch Zeit ist Geld, das gilt auch bei Torten. Je länger der Konditor an der Torte arbeiten muss, desto teurer wird sie. Zeitaufwendig ist meist die filigrane und außergewöhnliche Deko, daher kann man gutes Geld sparen, wenn man eine cleane Torte wählt, die dafür z.B. durch Farbe (Mettalic!) besticht.
Als Ersatz für viel Dekoration kann man alternativ auch einen besonderen Tortenaufsatz wählen, mit dem die Hochzeitstorte in Szene gesetzt wird.

Die Kosten der Torte hängt natürlich auch mit der Gästezahl zusammen, also je mehr Gäste, desto größer und somit teurer die Hochzeitstorte. Wer trotz großem Fest nicht auf eine schöne Torte verzichten will, der kann sich für den Anschnitt und die Fotos eine kleine hübsche Torte anfertigen lassen und für die Verteilung an die Gäste eine einfachere Version ohne Deko anfertigen lassen. Natürlich mit gleichem Geschmack und gleicher Qualität, aber eben ohne die aufwendige Deko, dafür z.B. nur mit Buttercreme oder Fondant Überzug. Keine Sorge, die Gäste merken davon nichts, denn die Torte wird ja in der Küche zugeschnitten und auf die Teller verteilt. ;-)

Kleidung

Das mag vielleicht wundern, dass ich Modejunkie der Meinung bin, man könne (und solle) beim Brautkleid sparen, aber ja, das bin ich und zwar aus voller Überzeugung. Es ist möglich auch für weniger Geld ein tolles Kleid zu bekommen und das sogar sehr einfach.

SALE ist auch hier das Zauberwort, denn auch bei Brautkleidern gibt es einen Ausverkauf (meist im Herbst/Winter) und ich kenne einige Bräute, die damit ein Schnäppchen geschlagen haben. Auch für das Standesamt Outfit lohnt es sich bei Sales z.B. in Onlineshops zu stöbern, denn es gibt jede Menge hübsche und feine Kleider, die perfekt zu so einem Anlass passen, auch wenn sie nicht explizit dafür gefertigt wurden.

Second Hand ist eine weitere Lösung, die sogar manche Brautmodengeschäfte anbieten oder Ihr sucht online nach Secondhand Kleidern. Ich habe schon mal hier über Anbieter für Second Hand Brautkleider berichtet und ein paar Adressen genannt.

Eine andere Möglichkeit, wäre ein Kleid zu mieten ( siehe mein Bericht über Laremia), das gilt für das Brautkleid ebenso wir für das Standesamt Outfit oder auch die Kleider der Brautjungfern. Besonders bei Letzterem kann man mit Mietkleidern viel Geld sparen.

Diese drei Methoden sind natürlich auch für den Bräutigam gültig, denn auch Anzüge können gemietet, geliehen und aus zweiter Hand gekauft werden. Es muss dabei auch nicht zwingend ein Hochzeitsanzug sein. Ein schnittiger Anzug, den man später noch zu anderen Anlässen anziehen kann ist genauso perfekt und für die meisten Männer sowieso die willkommenere Lösung.

Wer den Rotstift richtig streng ansetzen muss, der kann sich natürlich auch überlegen Blumenkinder und Brautjungfern komplett weg zu lassen und so das Budget für die Outfits und Blumen zu sparen. Alternativ könnte z.B. nur der „Ringträger" voran gehen, wenn die Braut zum Altar schreitet oder die Großeltern oder Geschwister des Brautpaares übernehmen den Job der Blumenkinder. Sie sind ja schon schick gekleidet und geraten beim Einsatz auch weniger in Panik wie die kleinen Zwerge :-)

Papeterie

Wer liebt sie nicht die wunderschönen, durchdesignten Hochzeitskarten aus einem Guss?! Individuelles und schickes Design können sich nur wenige Paare leisten, die ein Fest mit großer Gästeschar feiern. Aber es gibt wunderbare Alternativen, mit denen man sparen kann und trotzdem hübsche Einladungskarten bekommt.

Das erste was einem hier einfällt ist natürlich alles selbst zu machen. Wer die Zeit, das handwerkliche Geschick und dazu noch ein Gespür für Design hat, der kann tatsächlich auch von A-Z alles alleine machen. Vom Design über Druck bis hin zur endgültigen Herstellung. Dafür gibt es viele kostenfreie Schriftarten und auch günstige Grafikelemente im Internet zu kaufen.

Wer sich die Zeit sparen will, nimmt ein fertiges Design bei dem man nur noch den eigenen Text und die Hochzeitsdaten einfügen muss. Hierfür gibt es jede Menge Freebies im Internet (z.B. bei Pinterest), jedoch sind die meisten auf Englisch und haben nicht alle Schriftzeichen die multikulturelle Brautpaare oft brauchen. Deshalb empfehle ich in diesem Fall lieber bei e.m. papers für kleines Geld die Druckvorlagen zu kaufen (z.B. diese Schönheiten). Dort sind nicht nur die Vorlagen sondern auch der Support auf Deutsch erhältlich und das ist nie schlecht, wenn man eine Anpassung beim Design bzw. der Schriftart benötigt oder Fragen zur Herstellung hat.

Eine weitere Möglichkeit sind natürlich digitale Einladungen, wie z.B. mit Paperless oder Eventkingdom. Das macht aber nur Sinn, wenn alle Gäste eine Mailadresse haben und man beim Text keine fremdsprachigen Schriftzeichen benötigt, denn Letzteres fehlt leider bei den meisten Anbietern.

Ihr seht, es gibt viele gute Sparmöglichkeiten. Welche davon für Euch in Frage kommen, hängt ganz von Euch und Euren Hochzeitswünschen ab. Wichtig ist, dass Ihr Euch einig seid, wo Eure Prioritäten liegen und Ihr darauf achtet, nichts weg zu sparen, was ihr später schmerzlich missen werdet.

Zum Thema Hochzeitsbudget habt Ihr ja nun jede Menge Arbeitsstoff, deshalb geht's morgen weiter mit einem anderen Thema. Dann dreht sich alles um Tipps in Sachen Planung & Organisation.

Foto Location: Lebendige Fotografie, Location: Heyligenstaedt Hotel ( von dieser Hochzeit)Foto & Design Menükarte: MARRYME ( von dieser Hochzeit)
Foto Torten: Nbarrett Photography // Torten: Layered Bake Shop
Foto Papeterie: e.m. papers

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