Monogramm, Kalligrafie, Lackfolie - es tut sich einiges in der Hochzeitspapeterie - Hochzeitsblog Fräulein K. Sagt Ja

Monogramm, Kalligrafie, Lackfolie - es tut sich einiges in der Hochzeitspapeterie - Hochzeitsblog Fräulein K. Sagt Ja

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In den Vorbereitungen für das Frl. K Magazin 'Aus Liebe zum Papier' habe ich mit ziemlich vielen Leuten über das Thema Papeterie bei Hochzeiten gesprochen. Und schnell wurde klar: hier tut sich eine ganze Menge auf dem deutschen Markt! Alleine die Vielfalt, die sich in meinem Arbeitszimmer breit gemacht, nachdem viele Grafiker mir ihre Arbeiten geschickt hatten - Wahnsinn!

Der Bund deutscher Hochzeitsplaner erkennt ebenfalls eine Bewegung in Sachen Papeterie. Mit Kerrin Wiesener von Hochzeitskonzept und Andrej von REINWEISS Hochzeiten plauderte ich über ihre Erfahrungen. Während Kerrin aufwändige, detailverliebte Festlichkeiten, die die Persönlichkeit ihrer Paare wiederspiegeln, liebt, ist Andrej, dank seiner Sprachkenntnisse, spezialisiert auf glamouröse Hochzeiten im In- und Ausland, die auch russische Paare begeistern.

Welche Veränderungen könnt Ihr in Sachen Papeterie in den letzten Jahren feststellen? Gehen die Paare damit anders um, als vor 5 Jahren? Spielt sie eine andere Rolle?

Kerrin Wiesener: Die stärkste Veränderung ist sicherlich, dass sich Brautpaare erst einmal für einen kompletten Dekostil entscheiden, bevor sie dann die Papeterie angehen- und diese soll auch von A-Z einen durchgehenden roten Faden haben. Außerdem ist die Papeterie viel detailverliebter geworden; gab es früher Einladung, Tisch- und Menükarten und eine Dankeskarte, tobt man sich jetzt von Save-the Date über Geschenkanhängerchen, Schilder, Saalpläne und Freudentränentaschentücher usw. komplett im Papierhimmel aus.

Andrej Rein: Viele meiner Kunden legen sehr großen Wert auf die Papierqualität. Es soll ausgefallen, topaktuell und natürlich einzigartig sein. Teilweise geht es so weit, dass es handgefertigtes Baumwollpapier, Samt oder gar hochwertiger Kunststoff wird. Das ganze natürlich mit viel „bling bling", wie Gold- oder Silberfolie oder partiellem Lack.

Gibt es Trends in der Papeterie, die Ihr nennen könntet? Stile, oder auch Techniken?

Kerrin Wiesener: Kalligrafie ist genauso im Trend wie ganz moderne, geometrische Muster (zB Chevron, Rauten etc.) gepaart mit ganz cleaner, serifenloser Schrift. Wer es richtig edel mag, verschickt Einladungen mit Buchdruck-Technik (Letterpress) oder ganz filigran gelaserte Kunstwerke in passend gefütterten Umschlägen mit eigens designter Logo-Briefmarke. Viele unserer Paare lieben auch nostalgische Elemente wie Wachssiegel oder Logostempel, die sich vielseitig einsetzen lassen.

Andrej Rein: Bei hochwertigen Karten sind die verschiedensten Prägungen total angesagt, egal ob tief, hoch, mit Folie oder ohne, alles ist heute möglich. Absolut genial ist der Folien- oder auch Farbschnitt. Bei diesem Verfahren werden die Kanten der Karten entweder mit Folie oder mit Farbe bestrichen. Damit hebt es sich noch einmal sehr stark ab.

Ein weiterer Trend ist das Hochzeitslogo, welches vom Anfang bis Ende präsent ist. Da geht es natürlich bei den Save the Date Karten los, über die Fotowand bis hin zu den Scheinwerfern, die es am Abend in der Location an die Wände projizieren. Viele Paare verwenden das Logo sogar nach der Hochzeit, z.B. für ihren ersten Hochzeitstag oder die Babyparty.

Was empfehlt Ihr Paaren, die sich Gedanken über ihre Hochzeitspapeterie machen? Gibt es Must-Haves, wie viel gibt man ab und was kann man selber machen?

Kerrin Wiesener: Sobald ihr eine Location gefunden habt, macht euch als erstes daran, ein stimmiges Grundkonzept für euren Hochzeitslook zu erstellen- das sollte sich dann in eurer Papeterie wiederspiegeln.

Wer viel Zeit, Geduld und etwas Talent hat, kann selbstverständlich auch alles selbst gestalten, drucken und basteln- das ist natürlich besonders persönlich! Für kleines Geld kann man auch schöne "Printables" finden, personalisierte Druckvorlagen, z.B. bei e.m.papers- ein schöner Kompromiss zwischen Profiarbeit und DIY. Aufwändige Papeterie mit Letterpress, Lasercut und Folienprint sollte man aber wirklich dem Profi überlassen- genauso, wenn man kein Designer ist und etwas ganz und gar Einzigartiges wünscht.

Andrej Rein: Ich rate meinen Paaren immer davon ab, es selbst zu machen, da es einfach extrem zeitaufwendig ist. Die Hochzeitsvorbereitungen sollen ja schließlich Spaß machen. Sollte sich jemand doch entschließen, die Karten selbst gestalten zu wollen, rate ich zu WENIG Text, da es für den Gast viel angenehmer ist, die Fakten sofort zu erfassen, als sich ewig durch Gedichte oder lange Zitate zu lesen. Viele Paare zeigen mir Einladungen, die sie selbst erhalten haben und wenn ich frage, was denn drin steht, da kommt meistens die Antwort: „Oh, das weiß ich gar nicht, ich habe nur auf das Datum und die Location geachtet." Somit ist weniger mehr!

Dankeschön liebe Kerrin und lieber Andrej für das Teilen Eurer Erfahrungen! Beide sind Mitglied im Bund deutscher Hochzeitsplaner, der für Qualität und Seriosität im Bereich Hochzeitsplanung steht. Seine Mitglieder sind echte Profis und planen seit mindestens fünf Jahren erfolgreich Hochzeiten und das nicht nur in Deutschland!

Die Beispiele, die Ihr hier im Artikel sehen könnt stammen von sehr kreativen Grafikern, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

1) Die Wolke 7 Papeterie hat Project Pinpoint entworfen, Foto ist von mir.

2) Die tolle Papeterie mit Holzgravur und Jutesäckchen stammt von Céline Hemel, alias Poule Folle, die nicht nur tolle Letterpresskarten entwirft und druckt. Die Fotos hat Erika Martins gemacht.

3) Glitzernd silbrig und feierlich wirkt das Set von Made with Love. Statt Konfetti überrascht es mit einem kleinen Tütchen Silbersternen zum Werfen! Fotos sind von Katja Heil.

Mehr echte Papeterie-Sets, Texte zum Klauen, Trends in der Papeterie und so einiges mehr findet Ihr dann im Frl. K Magazin 'Aus Liebe zum Papier', das Ihr ab dem 18.5. hier im Shop (den es dann auch wieder gibt) bestellen könnt!

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