Organspende abgelehnt: Diese Frau möchte ihre letzten Tage voll auskosten

Organspende abgelehnt: Diese Frau möchte ihre letzten Tage voll auskosten

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Channan Petrides ist unheilbar krank - und hat sich statt einer kurzen Lebensverlängerung dafür entschieden, ihr restliches Leben zu genießen.

Foto: Twitter / Channan Petrides

Viel zu oft ist das Leben einfach verdammt ungerecht: Die Engländerin Channan Petrides ist gerade mal 22 Jahre alt und weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Schon als Baby wurde bei ihr eine seltene Stoffwechselstörung festgestellt, die ihre Lunge schädigte. Nun, als Erwachsene, zeigt dieser fatale Geburtsfehler seine Folgen. Weniger als ein Jahr habe sie wohl noch zu leben, so die Aussage der Ärzte.

Organspende oder Lebensqualität?

Eine Organspende könnte diesen Zeitraum zwar verlängern, komplett heilen kann man Channan aber nicht. Daher ließ sie sich wieder von der Warteliste für eine neue Lunge und ein Spenderherz streichen. So gut es geht, ihre letzten Tage auszukosten, ohne Krankenhaus, neuen Schmerzen und Nebenwirkungen - das alles ist ihr viel wichtiger, als ihr Leben noch um ein paar Monate zu verlängern. Zumal nicht einmal garantiert ist, dass es überhaupt eine Organspende für sie gibt.

"Ich weiß, dass ich da ein großes Risiko eingehe. Aber ich will die Zeit, die mir bleibt, lieber genießen, als auf einen Anruf zu warten, der vielleicht niemals kommt. Keiner konnte sagen, ob die Organspende wirklich funktionieren würde, und ich hätte mich wegen der Infektionsgefahr nicht an meine 'Bucket list' wagen können", so Channan gegenüber dem britischen Mirror.

"Bucket List" - Wettlauf mit der Zeit um die Lebensträume noch wahr zu machen

Die "Bucket List", eine Aufzählung all der Dinge, die Channan unbedingt vor ihrem Tod noch erleben möchte, ist für sie wichtiger als das vage Versprechen einer Operation, die sie doch niemals retten würde.

Und Channan macht wirklich das Beste aus der ihr verbleibenden Zeit. So trifft sie etwa gleich mehrere Stars ihrer Lieblings-Reality-Shows bei einem Wohltätigkeits-Rugby-Spiel:

... geht noch einmal richtig mit ihren Freundinnen auf die Piste ...

... macht einen Hubschrauber-Rundflug über London ...

... oder zeigt einfach noch einmal geliebten Menschen, wie wichtig sie ihr sind:

Das Netz hilft: Wünsche werden wahr

Um so viele Punkte wie möglich von ihrer Liste erleben zu können, wurde mittlerweile im Netz eine Spendenseite eingerichtet, auf der man Channan unterstützen kann. Mittlerweile sind dort schon über 10 000 britische Pfund zusammengekommen. Genug, um die meisten Punkte auf ihrer Liste erfüllen zu können.

Channans größter Wunsch aber ist es, nächstes Jahr bei den Brit-Awards über den roten Teppich gehen zu dürfen, und sich einmal als Star zu fühlen - wenn sie dann überhaupt noch am Leben sein sollte.

Channans Geschichte ist unfassbar traurig, aber sie macht auch Hoffnung. Wildfremde Menschen haben sich im Internet zusammengefunden, um dieser sterbenden Frau so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen, oder auch nur Geld zu spenden.

Und Channan selbst weiß zwar, dass sie nicht geheilt werden kann, aber dass sie unzählige Menschen berührt hat. Im Gegenzug hat sie von ihnen Liebe und Unterstützung erfahren, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Ihr viel zu kurzes Leben bleibt eine himmelschreiende Ungerechtigkeit - aber immerhin verbringt Channan ihre letzten Tage damit, jeden Moment voll auszukosten, jede Kleinigkeit zu genießen und zu spüren, wie viele Menschen in Gedanken bei ihr sind.

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