Es ist ja so verlockend - das Brautpaar setzt zum ersten Kuss als Ehepaar an und, zack, zücken die ersten Gäste ihre Smartphones. Blöd nur, wenn man den automatischen Foto-Upload bei Facebook vergessen hat. Oder bereits bei Instagram gratuliert, bevor man es vor Ort in Person getan hat. Daher gibt es heute einmal - einen total subjektiven - Social Media Ratgeber für alle Gäste am Hochzeitstag:

1. Social Media-Benachrichtigungen während der Trauung ausstellen.

Da heiraten schließlich gerade Deine Freunde oder Familie, die komplette Aufmerksamkeit der Gäste sollte ihnen gehören. Generell solltet ihr das Handy während der Zeremonie komplett ausstellen oder so einstellen, dass auch kein Vibrationsalarm der neusten Facebook-Nachricht oder Instagram-Push-Benachrichtgung die Kirchenbank mitten in der Segnung zum Schwingen bringt.

2. Keine Apps während der Trauung checken.

Am höflichsten ist es, wenn ihr euer Handy während der Trauzeremonie in der Jackentasche oder Handtasche stecken lasst. Dann kommt man auch nicht während der Fürbitten auf die Idee, bei Facebook den Newsfeed zu checken. Oder die Fußball-Bundesliga-App! Während der Trauung sorgt im besten Fall ein professioneller Hochzeitsfotograf für die richtigen Bilder, die euch das Paar später gern zur Verfügung stellt - ihr braucht also auch nicht wild zu knipsen und schnell während des dritten Liedes die Bilder in der VSCO-App zu bearbeiten.

3. Sei nicht der Erste, der bei Facebook, Twitter und Instagram das Brautpaar postet.

Erinnerungsschnappschüsse auf einer Hochzeit zu machen, ist nicht nur in Zeiten von Selfiesticks (heieieiei...) ein großer Spaß, die Bilder mit dem frisch verheirateten Brautpaar sind auch eine tolle Erinnerung. Auch wenn ihr versucht seid, die Selfies sofort bei Facebook und in anderen Sozialen Netzwerken zu posten - denk einmal daran: Möchte das Brautpaar vielleicht lieber mit einem professionellen Hochzeitsbild nach der Hochzeit ihre Facebook-Freunde informieren? Dann speichert doch einfach das Bild ab, wartet bei Facebook eine Weile und postet erst einen Tag später. Fragt im Zweifel einfach beim Brautpaar nach, ob ihr das Bild posten dürft. Oder sende das Bild vorab lieber direkt und privat über WhatsApp an Deine neugierige Mama.

4. Auch wenn's langweilig ist, tweete bloß nicht das falsche!

Okay, manchmal bist Du die neue Freundin an der Seite Deines Traummannes und findest Dich plötzlich auf dem Land bei der Hochzeit seiner Grundschulfreundin wieder. Gääähn... Und es ist langweilig. Und Du kennst niemanden... Und es ist alles nicht Dein Ding... Und dann tippst Du gerade „Lahme Party..." - STOP! Denke nicht einmal daran, über Twitter oder Facebook zu lästern. Denn das geht garantiert nach hinten los! Unterschätze niemals die Reichweite Deines Accounts oder die Recherchewütigkeit von Anderen (wenn Du später doch noch mit den Mädels Brüderschaft trinkst und dann am nächsten Morgen lauter Freundschaftanfragen findest.)

5. Rock lieber die Tanzfläche als Deinen Account!

Also, lass Dein Smartphone stecken - und genieße einfach mal die Hochzeitsfeier! Die Stimmung erleben, ordentlich feiern und sich auf die Bilder und Dankeskarten freuen.

UND JETZT KOMMT DIE AUSNAHME:

Sollte das Brautpaar bereits auf der Einladung oder am Eingang der Kirche einen eigenen Hashtag (#) angeben, dann ist klar: Hier darf hemmungslos gepostet werden! Für alle Freunde des Digitalen darf auch oder gerade besonders am schönsten Tag alles online dokumentiert werden. Wenn das Brautpaar aus dem Hochzeitsauto also schon munter Bilder postet, na dann los!

Liebe Grüße vom Lieschen

PS. Nennt man ein Selfie mit dem Brautpaar jetzt eigentlich „Wedd-ie" oder was?

Bild: Pink Pixel Photography