Das Geheimnis ungleicher Paare

Das Geheimnis ungleicher Paare

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Klein liebt groß. Jung liebt alt. Über ungleiche Paare wird viel getuschelt. Dabei verbindet sie mehr, als wir auf den ersten Blick erkennen können ...

Auch ein ungleiches und sehr glückliches Paar: Model Sophie Dahl überragt mit 1,83 Metern ihren Ehemann, Musiker Jamie Cullum. Er ist 1,64 Meter groß.

Foto: Dave M. Benett / gettyimages

Da postet eine junge, attraktive Frau ein Foto von sich und ihrem Freund. Und es dauert nur wenige Minuten bis die ersten abwertenden Kommentare erscheinen. Warum? Weil der Freund der attraktiven jungen Frau etwas übergewichtig ist und nicht eben aussieht wie der junge Brad Pitt. Christopher müsse seine Ashley wohl getäuscht und "rumgekriegt" haben. Alles ein "Fake"- ist ja schließlich unmöglich, dass so ein "hässlicher Idiot" eine "so heiße Braut" abstaubt (und das waren noch die "netteren" Anmerkungen).

Die Reaktionen zeigen: Ungleiche Paare fallen auf. Weil sie irgendwie "anders" sind. Ihre Unterschiede bleiben selten unkommentiert. Ein typischer Fall von Schubladendenken. Die oberflächliche Logik: Wer äußerlich so unterschiedlich ist, kann auch sonst nicht zusammenpassen. "Man beobachtet sie, bemitleidet sie und sagt ihnen ein rasches Scheitern voraus", sagt Dietmar Bittrich, Autor des Buchs "Ungleiche Paare".

Dabei ist die Historie voll von Paaren, die scheinbar so gar nicht zusammenpassen: Johann Wolfgang von Goethe etwa heiratete eine arme Hutmacherin. Agatha Christies zweiter Ehemann war 14 Jahre jünger als sie. Mesalliance nannte man früher derlei ungleiche Beziehungen - übersetzt bedeutet das "ungeeignete Verbindung" bzw. Missheirat zwischen Personen ungleichen Standes.

Wir gegen den Rest der Welt

Doch auch heute noch wird es nicht als selbstverständlich angesehen, wenn eine erfolgreiche Unternehmerin einen Handwerker als ihren Neuen präsentiert. Oder eine Frau einen deutlich jüngeren Mann heiratet. Wenn ein Christ mit einer Muslima zusammen ist. Oder eine Leichtathletin mit einem Computer-Nerd.

Ungleiche Paare haben es schwerer: durch die Blicke der anderen in der Öffentlichkeit, durch dumme Sprüche, im schlimmsten Fall sogar durch Kontaktabbruch. Viele ungleiche Paare fühlen sich daher "im gesellschaftlichen Abseits", so eine US-Studie. Aber: Wenn es den Partnern gelingt, sich ein dickes Fell zuzulegen, steigen ihre Chancen auf eine lang andauernde Liebe. Die Paare fühlen sich stärker aneinander gebunden und beurteilen die Qualität ihrer Beziehung positiver. Frei nach dem Motto: Wir gegen den Rest der Welt.

Und noch ein Geheimnis verbindet ungleiche Paare, hat Buchautor Bittrich herausgefunden - sie sind oft besonders leidenschaftlich: "Gleich und Gleich gesellt sich gern hat langfristig die besseren Aussichten. Aber zwischen ungleichen Paaren herrscht die größere erotische Spannung." Weil die Fremdheit zwischen den Partnern ständig wieder aufs Neue überwunden werden muss, entsteht Leidenschaft - was für ein wunderbarer Nebeneffekt!

Auch die Beziehung von Ashley und Christopher ist durch die Angriffe der ätzenden Kommentatoren sogar noch stärker geworden: Ashley postete nach den Anfeindungen eine rührende Liebeserklärung für ihren Freund: "Ich habe mit Christopher den Jackpot gewonnen! (...) Ich liebe ihn dafür, wer er ist, und er liebt mich dafür, wer ich bin."

Ungleiche Promi-Paare - Gegensätze ziehen sich an

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