Warum Liebeskummer wie eine körperliche Wunde schmerzt

Warum Liebeskummer wie eine körperliche Wunde schmerzt

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Liebeskummer, Streit unter den Kollegen, dicke Luft in der Familie - ein Psychologe erklärt, dass seelischer Schmerz genauso intensiv wie körperlicher ist.

Foto: Aleshyn_Andrei / Shutterstock

Lange wurden seelische Schmerzen nur belächelt: Du hast Liebeskummer? Dein Kollege ist fies zu dir? Du hast Streit mit den Nachbarn? "Reiß dich zusammen und komm darüber weg" ist die Meinung der anderen, die viele daraufhin zu hören kriegen. Aber wer eine Grippe hat, darf diese in Ruhe auskurieren.

Dass eine solche Sichtweise falsch ist, hat nun der britische Psychologe Sian Beilock in seinem Buch "How The Body Knows its Mind" ("Wie der Körper den Geist kennt") aufgeschrieben. Dabei bezieht er sich unter anderem auf ein Experiment von zwei Neurowissenschaftlern, die anhand eines Computerspiels getestet haben, wie sich soziale Ausgrenzung auf das Gehirn auswirkt. Das Ergebnis: Ob wir uns den Finger schneiden oder emotional zurückgewiesen werden - im Gehirn wird dieselbe Region angesprochen und reagiert mit Schmerz.

Schon länger bekannt ist das "Broken-Heart-Syndrome", bei dem nachgewiesen wurde, dass Liebeskummer auch körperlich weh tun kann. Mediziner raten also inzwischen dazu, auch seelische Schmerzen ernst zu nehmen und gut für sich zu sorgen. Nur leider gibt es dafür kein Rezept, außer Geduld und Zeit.

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