Wie kann ich Dinge weniger persönlich nehmen?

Wie kann ich Dinge weniger persönlich nehmen?

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Der Chef hat seine Wut ausgelassen, die Freundin ist wieder mal beleidigt. Wie wir es schaffen, uns von den Stimmungen der anderen abzugrenzen.

1. Jeder hat seine eigene Wahrheit

Wir glauben, dass alle Energie auf dieser Welt sich auf uns persönlich bezieht. Aber Tatsache ist, dass jeder Mensch, mit dem wir zu tun, erst einmal mit sich selbst beschäftigt ist. Die anderen wachen nicht mit einem strahlenden Selbstbewusstsein auf und setzen sich als Tagesziel, die Schwächen der anderen zu beobachten.

Alle Dinge, die passieren, wertet jeder Mensch erst einmal vor seinem eigenen Hintergrund. Wir sind nur ein Teil des großen Puzzles und müssen deshalb nicht alle Schuld, alle Fehler und jede miese Stimmung auf unser eigenes Tun beziehen.

2. Nicht nur auf die Wunden schauen

Jeder Mensch hat andere Wunden, auf die er reagiert. Einige sind beispielsweise empfindlich, wenn es um ihr Äußeres geht, andere zweifeln ständig an ihrer Durchsetzungskraft im Job. Wir sind inzwischen im Alltag fixiert darauf, diese Wunden ständig im Blick zu haben und warten nur darauf, dass jemand sie bestätigt. Stattdessen sollten wir die Situationen realistisch einschätzen. Man tritt am besten innerlich einen Schritt zurück und versucht, möglichst wertfrei auf die Situation zu schauen.

3. Sich unabhängig machen

Selbstbewusstsein heißt nichts anderes als ein gutes Bewusstsein für sich selbst zu haben - sich also erst einmal selbst zu lieben. Denn die wichtigste Bestätigung kommt nicht von außen. Es ist nicht entscheidend, ob wir 200 Likes unter unserem Facebook-Post haben, dass der Chef unsere Arbeit lobt oder der Partner abends "Ich liebe dich" sagt.

Wir dürfen lernen, uns selbst mehr anzuerkennen. Zum Beispiel dadurch, dass wir uns entscheiden, klare Ansagen machen, unserer Berufung folgen, uns nicht selbst runtermachen und vieles mehr. Wer das schafft, macht sich unabhängig von den Meinungen anderer und ist deshalb gelassener, wenn einmal Kritik von anderen kommt.

4. Selbst ein Beispiel sein

Der große Mahatma Gandhi hat es auf den Punkt gebracht: "Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt." Wer sich wünscht, dass einen die anderen besser behandeln, sollte selbst gut zu seinen Mitmenschen sein. Denn das, was wir aussenden, bekommen wir auch zurück. Und eine erste Veränderung könnte sein, öfter zu lächeln.

5. Konflikte ansprechen

Die anderen können nicht in einen hineinschauen. Daher sollte man die Dinge ansprechen, die stören und verletzt haben. Denn Konflikte lösen sich nicht einfach nicht Rauch auf, aber jede konstruktive Diskussion befreit. Wichtig ist, die Kritik am anderen in Ich-Botschaften zu verpacken und nicht anklagend rüberzukommen. Also, "Ich habe nicht verstanden, wie du das gemeint hast" oder "Deine Bemerkung hat mich verletzt" statt "Immer bist so mies zu mir".

6. Das, was man nicht ändern kann, sollte man loslassen

Es gibt Situationen, die stecken in der Sackgasse. Der Choleriker-Chef wird sich nicht mehr grundlegend ändern oder die egozentrische Freundin wird keine aufmerksame Zuhörerin mehr. In diesem Fall sollte man den Mut haben und die Konsequenzen ziehen. Jeder Job, jede Freundschaft, jede Beziehung hat seine Zeit. Einiges ist für lange bestimmt, anderes passt nach ein paar Jahren nicht mehr. Das zu erkennen, braucht Überwindung. Es hilft aber, sich aus permanenter negativer Energie zu befreien und neu durchzustarten.

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