Warum uns Zurückweisung so sehr schmerzt

Warum uns Zurückweisung so sehr schmerzt

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Täglich werden wir zurückgewiesen und täglich schmerzt es. Warum das so ist und was wir dagegen tun können.

Wir erleben jeden Tag kleine Zurückweisungen. Die Kollegin, die auf die lustig gemeinte Mail nicht antwortet, der eigene Facebook-Post, den keiner likt oder der Kuss für den Partner, der ihn trotzdem nicht vom Handy losreißt.

Von den großen Zurückweisungen ganz zu schweigen: den Jobverlust, die Trennung vom Partner oder die Abfuhr aus der Familie.

Egal, ob groß oder klein - jede Zurückweisung löst eine Sache aus: Schmerzen. Und meistens Stärkere, als wir erwartet hätten, sagt der amerikanische Psychologe und Buchautor Guy Winch.

Wissenschaftler haben sogar herausgefunden, dass bei Zurückweisungen im Gehirn genau dieselben Regionen angesprochen werden, wie bei körperlichen Schmerzen. Und deshalb erleben wir sie so intensiv.

Erklärt wird dieses Phänomen damit, dass Zurückweisungen in der frühen Zeit der Menschen den Tod bedeuten konnten. Wenn jemand in der Zeit der Jäger und Sammler aus dem sicheren Verband der Gruppe ausgeschlossen wurde, konnte er in der Wildnis nicht überleben. Er war gefährlichen Tieren schutzlos ausgeliefert. Deshalb sind wir - laut der Forschung - auch heute noch so sensibilisiert bei sozialen Ausschlüssen.

Inzwischen gibt es zwar in der Regel keine Gefahren für unser Leben mehr, es kommt aber etwas anderes hinzu. Nach Zurückweisungen ziehen wir uns noch weiter herunter, in dem wir uns selbst kasteien. Aber das ist eine Stelle, an der wir ansetzen können, sagt Guy Winch und gibt Tipps, wie wir selbstsicherer reagieren können.

Verbessern ja, Selbstzerstörung nein

Gehört ihr zu den Menschen, die Zurückweisungen im Kopf durch und durch gehen? Das kann hilfreich sein, um daraus etwas zu lernen (Es wäre gut, wenn ich beim nächsten Date nicht mehr über meinen Ex spreche). Es ist aber definitiv nicht sinnvoll, wenn man sie nutzt, um sich selbst runterzumachen (Ich bin halt so ein Loser auf Dates). Sofort Stopp damit.

Nicht alles persönlich nehmen

Es hat nicht alles mit einem Selbst zu tun, auch bei Zurückweisungen nicht. Vielleicht sind die anderen im Moment zu stark mit sich selbst beschäftigt oder wollen eure Probleme nicht zu nah an sich selbst heranlassen. Es tut gut, sich bei jeder Zurückweisung auch den Kontext klarzumachen. Denn man merkt man, dass nur das Wenigste eine Zurückweisung der Persönlichkeit ist.

An die Qualitäten erinnern

Ihr seid zurückgewiesen worden? Mit einer Gehaltsforderung bei eurem Chef? Nach einem schönen Date? Bevor ihr an euch selbst zweifelt, erinnert euch an eure positiven Eigenschaften. Am besten funktioniert das, wenn man sich aufschreibt, welche fünf Eigenschaften einen selbst auszeichnen: a) im Job, b) in einer Beziehung und c) mit Freunden. Ihr könnt auch eine Freundin fragen, euch zu helfen.

Sich andere Bestätigung holen

Es ist wichtig für uns, dass wir uns zu Gruppen dazugehörig fühlen. Aber das Schöne an einer Gruppe ist ja, dass sie aus vielen Menschen besteht. Also, wenn eine Kollegin ein Lunch-Date absagt, fragt einfach eine andere. Ein Facebook-Freund postet nicht auf eure Timeline zum Geburtstag? Aber dafür haben es bestimmt viele andere getan. Wir neigen dazu, die negativen Ereignisse höher als die Positiven zu bewerten. Aber das ist der falsche Weg. Liebe sticht Schmerz.

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