So stark verändern sich unsere Freundschaften über die Jahre

So stark verändern sich unsere Freundschaften über die Jahre

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Was bedeutet eigentlich Freundschaft? Klar, in der Schule hatten wir davon eine ganz andere Vorstellung als mit Mitte 30. Diese vier Phasen durchläuft jeder von uns.

Foto: Twinsails/shutterstock

Gute Freunde erkennt man leichter, wenn das Leben schwerer wird. In diesem Spruch steckt eine Menge Wahres. Doch bis wir das wirklich erkennen, können schon ein paar Jahre vergehen. Wenn es gut läuft, dann nehmen wir aus jeder Phase unseres Lebens einen guten Freund mit.

Auf wackligen Beinen

Schon bevor wir das Laufen lernen, haben wir bereits die ersten Freundschaften geschlossen. Im Sandkasten oder im Planschbecken spielen wir doch am liebsten gemeinsam. Die Kindergartenzeit bildet die erste Hochphase der Freundschaft. Jetzt knüpfen wir so viele Kontakte, dass wir gefühlt jeden Tag auf einer Geburtstagsparty eingeladen sind und uns vor Spielenachmittagen kaum retten können. Wer unsere beste Freundin ist - das ändern sich in dieser Zeit ganz schnell.

Stürmische Zeiten

Vielleicht ist es nie wieder so einfach wie in der Schulzeit, eine Freundschaft aufrechtzuerhalten. Kein Wunder: Tag für Tag drückt man gemeinsam die Schulbank, teilt sich das Pausenbrot und schmiedet Pläne für den Nachmittag. Hach, eine tolle Zeit! Und wenn es doch mal zu Streitigkeiten kommt, werden sie direkt miteinander ausdiskutiert. Denn ein Entkommen ist in der Schule auf Dauer kaum möglich. Das will man auch gar nicht, schließlich sind die Schulfreunde meist diejenigen, mit denen man auch seine Freizeit verbringt und eine ganze Menge Dinge zum ersten Mal austestet, die angesagt sind: in den Club gehen, heimlich Rauchen, Alkohol trinken ... Das schweißt zusammen! Und doch sind viele Reibereien bereits vorprogrammiert. Denn da ist dieser gut aussehende Junge aus der Nachbarklasse, der gleich mehrere Mädchenherzen höher schlagen lässt ...

Die Reifeprüfung

Die Unabhängigkeit ruft und der Ernst des Erwachsenwerdens rückt näher. Die Zwanziger haben es in sich. Wohl in kaum einer anderen Zeit lernen wir so viele unterschiedliche Menschen kennen. Denn nun heißt es: raus aus der Kinderstube und rein ins Leben. Der Umzug in eine neue Stadt, der Start in die Berufswelt oder ins Studium sind prägende Erfahrungen, die wir leichter meistern können mit den richtigen Menschen an unserer Seite. Wir freuen uns über jeden neuen Kontakt, den wir knüpfen, und verabreden uns fleißig. Wir teilen unvergessliche Erlebnisse und Momente miteinander, die uns noch jahrelang zum Lachen bringen werden. Die neuen und alten Freunde werden aber auch vor die eine oder andere Herausforderung gestellt. Seien es Probleme in der WG, Prüfungsängste, Beziehungskrisen, Selbstzweifel und und und. Freundschaften können auch mal ordentlich unter Druck geraten. Jetzt kristallisiert sich immer mehr heraus, welche Freunde wirklich zu uns stehen.

Fürs Leben gemacht

So langsam sehnen wir uns nach mehr Konstanz in unserem Leben. Neben der beruflichen Findung und dem Wunsch nach einem festen Partner an unserer Seite legen wir jetzt auch immer mehr Wert darauf, Freunde zu haben, denen wir nichts mehr beweisen müssen. Sie sind für uns da und kennen uns wie kein Zweiter - ohne viel tun zu müssen. Klar, jede Freundschaft muss gepflegt werden. Aber der Aufwand, den wir vielleicht früher noch betrieben haben, kommt jetzt einfach nicht mehr infrage. Leuten hinterherzurennen oder sich bei jeder Kleinigkeit entschuldigen zu müssen - das entspricht nicht mehr unserer Vorstellung von wahrer Freundschaft. Jetzt steht vielmehr eines im Mittelpunkt: die Zeit, die wir mit unseren Freunden haben, zu genießen und Kraft zu tanken für den Alltag.

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