Hört auf, Vergewaltigungen in Frage zu stellen!

Hört auf, Vergewaltigungen in Frage zu stellen!

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Zu oft gehen Vergewaltigungsfälle zugunsten der Täter aus. Frauen, die den Schritt vor Gericht wagen, erfahren häufig nicht das, was sie verdient hätten.

Der Fall Gina-Lisa Lohfink zeigt, wie ein Vergewaltigungsopfer zur Täterin gemacht wird. Trotz klarer Indizien und Videomaterial sind die Männer, die sie sexuell nötigten, mit einer Geldstrafe davongekommen, während Lohfink nun selbst auf der Anklagebank sitzt und wegen Falschaussage beschuldigt wird.

In den USA sorgt zurzeit ein weiterer Fall für ähnlich skandalöse Schlagzeilen: Eine bewusstlose Frau wurde auf dem Campus der Stanford University von einem Studenten und Schwimmstar vergewaltigt. Dem Täter drohten laut Gesetz bis zu 14 Jahren Haft. Verurteilt wurde er zu einer milden Strafe von sechs Monaten, die in keinem Verhältnis zu der Schwere seiner Tat steht. Auch dort gibt es Zeugen und eindeutige Beweise.

Viele Frauen und Männer in den USA sind empört über das Urteil. Unter anderem haben sich Vize-Präsident Joe Biden und Schauspielein Lena Dunham zu den Vorkommnissen geäußert. Gina-Lisa Lohfink und die amerikanische Studentin haben etwas gemeinsam: In beiden Fällen müssen sich die Opfer rechtfertigen. Die stillen Vorwürfe: Alkohol, falsche Kleidung, leichtfertiges Verhalten.

Wie kann das sein?

In einem Video hat nun die "Girls"- Macherin Lena Dunham zusammen mit ihren Schauspiel-Kolleginnen ein starkes Statement gesetzt, das für die Vergewaltigungsfälle in Deutschland und den USA gleichermaßen gilt.

Darin appellieren sie an die Öffentlichkeit, den Opfern von Vergewaltigungen beizustehen und sie zu einer Anzeige gegen den oder die Täter zu ermutigen. Die Fakten bei einer Vergewaltigungen seien nicht wegzudiskutieren oder gar zu entschuldigen. Unglauben, Schweigen oder Scham seien die falschen Gefühle.

Stattdessen gelte es, hinzuhören, Unterstützung anzubieten und die Initiative zu ergreifen. Denn jede Frau verdiene Beistand und Solidarität in dieser schweren Lebenssituation, um nicht vom Opfer zur Täterin gemacht zu werden.

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