Trennung durchstehen - so klappt es

Trennung durchstehen - so klappt es

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Wenn die Liebe stirbt, zerbricht nicht selten unsere ganze Welt. Doch es besteht Hoffnung, dass wir sogar gestärkt aus dem Schmerz herauskommen.

Foto: Josef Lindau/Corbis

Die zentrale Botschaft zuerst: Eine Trennung zu überwinden braucht Zeit. Egal, ob ihr euch nach acht Jahren oder sechseinhalb Wochen voneinander trennt. Schlussmachen versetzt Körper und Psyche in einen Ausnahmezustand. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei Liebeskummer im Gehirn sogar die gleichen Bereiche aktiv sind wie bei körperlichen Schmerzen.

Beruhigend aber, dass selbst so ein grausames Gefühl wie Trennungsschmerz bestimmten Regeln unterworfen ist. Genauer: dem 4-Phasen-Modell.

Phase 1: Wir wollen es nicht wahrhaben

Theoretisch hat man das Ende verstanden, praktisch aber regiert die Hoffnung: dass alles nur ein Missverständnis war. Dass er wiederzurückkommt. Dass irgendwie alles wieder gut wird.

Phase 2: Wir versinken im Gefühlschaos

Jetzt ist das Aus wirklich angekommen. Es geht uns elend. Tränen fließen sturzbachartig. Ständig kommen Erinnerungen an die guten Zeiten hoch. Wir sind wütend. Auf den Ex. Die Zeit, die wir vertan haben. Auf uns selbst. Rachephantasien blühen in diesen Momenten nicht selten. Es ist die längste und schwierigste Phase.

Phase 3: Wir orientieren uns langsam neu

Endlich kehrt etwas Ruhe ein. Wir denken nicht mehr 24 Stunden lang an den Ex. Langsam fallen uns manche Dinge auf, die jetzt sogar positiver sind. Wir kümmern uns in dieser Phase vermehrt um uns selbst und das, was wir wollen.

Phase 4: Wir akzeptieren es

Die Trauer ist der Gewissheit gewichen, dass die Trennung endgültig ist. Wir haben das Ende der Beziehung akzeptiert und unsere Lehren daraus gezogen. Mehr noch: Wir schauen wieder nach vorn.

Trennungsschmerz: Was hilft?

Betrachtet man das 4-Phasen-Modell wird klar, dass "wie eine Geistesgestörte auf einen Boxsack eindreschen" in der Wutphase 2 eine wunderbare Reaktion sein kann - wohingegen in der Neuorientierungsphase eher ein Kurztrip mit der besten Freundin Erleichterung schaffen kann. Mit anderen über seinen Liebesschmerz zu reden, ist hingegen immer empfehlenswert. Allein schon dadurch, dass wir unsere verletzten Gefühle in Worte packen, beginnen wir mit der Verarbeitung.

71 Prozent können bereits knapp drei Monate nach einer Trennung schon wieder positiv über die Beziehung denken - so eine Studie, über die die Huffington Post berichtet. Zudem bejahten die Befragten Aussagen wie "Ich habe viel über mich selbst gelernt".

Wer schlecht über den Ex spricht, ist noch nicht über den Berg

Interessant ist aber, dass es nicht allein auf den Faktor Zeit ankommt, damit wir eine Trennung gut durchstehen. Forscher der Universität Bonn haben herausgefunden, dass ein anderer Faktor noch wichtiger ist: unsere Einstellung zum Ex. Erst, wenn wir gut über unseren ehemaligen Partner sprechen können, haben wir die Trennung wirklich verarbeitet.

Was hilft dabei? Eine neue Liebe! "Oft scheint erst mit einer neuen Beziehung auch eine Neubewertung des Ex-Partners einherzugehen, der damit an Einfluss auf das Lebensglück verliert", so die Forscher in "Die Welt". Jede Wette: Mit dieser Lösung gegen Liebeskummer können sich viele Menschen anfreunden.

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