10 Klagen über Sex, die Therapeuten am häufigsten hören

10 Klagen über Sex, die Therapeuten am häufigsten hören

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Die Probleme, die sich Paar- und Sexualtherapeuten täglich anhören müssen, sind oft ähnlich. Hier kommen die zehn häufigsten Probleme.

Foto: Piotr Marcinski/shutterstock

Die amerikanische Online-Site Huffington Post hat sieben Sextherapeuten und Psychologen gefragt, welche Sex-Probleme ihre Patienten am häufigsten beschäftigen. Hier kommen ihre Antworten.

1. Ich kann nicht beim "richtigen" Sex zum Orgasmus kommen

Die Sex-Therapeutin Laurie Watson erlebt häufig in ihrer Praxis, dass Frauen erzählen, dass sie während des Geschlechtsverkehrs, also während der Penetration, nicht zum Orgasmus kommen können. Die äußere Stimulation der Klitoris würden sie nicht dazuzählen. Die Therapeutin versucht in diesen Fällen, den Frauen die Angst zu nehmen. "Nur 15 bis 20 Prozent aller Frauen können nur durch Penetration zum Orgasmus kommen und nur dann, wenn sie ausreichend mit Fingern oder oral stimuliert werden." Ein klitoraler Orgasmus sei kein "falscher" Orgasmus, da die Klitorisperle die empfindlichste Stelle sei. Wer trotzdem ohne äußerliche Stimulation kommen möchte, dem empfiehlt Laurie Watson Stellungen, die den G-Punkt berühren. Beispielsweise die Reiterstellung im 45-Grad-Winkel oder die Missionarsstellung mit stark angewinkelten Beinen.

2. Unsere sexuellen Wünschen passen nicht zueinander

Sexologe Tammy Nelson sagt, dass am Anfang einer Beziehung viele sexuelle Bedürfnisse noch zusammenpassen würden - sowohl, was die Häufigkeit anginge, als auch die Art. Doch im Laufe der Zeit zeige sich oft, dass ein Partner weniger Sex als der andere wolle. Außerdem vermisse der andere die besondere erotische Raffinesse. Was ist ihr Rat? Reden! Viele Problem, die in einer Beziehung lägen, zögen sich auch ins Sexleben fort. Deshalb könne das eine nicht ohne das andere gelöst werden.

3. Ich habe Erektionsprobleme

Männer, die einen Sextherapeuten aufsuchen, haben oft das Problem, dass sie zu früh kommen oder gar nicht können. Die Therapeutin ​Danielle Harel weiß, dass die Ängste, die daraus entstünden, häufig dazu führen, dass die Männer Sex vermeiden. Für beide Partner sei es in diesem Fall wichtig, den Druck aus dem Sex zu nehmen. Den Körper ohne Erfolgsdruck zu spüren, zu atmen und Berührungen zu genießen.

4. Ich möchte unser Sex-Leben aufpeppen, aber mein Partner hat keine Lust

Wenn ein Partner sexuell aufgeschlossener ist, neue Dinge wie Anal-Sex oder Bonding ausprobieren möchte, der andere aber nicht - dann gibt es ein Problem. Die Sozialarbeiterin Sari Eckler Cooper weiß, dass es in diesem Fall nur Kompromisse geben kann. Denn am Ende soll Sex beiden Spaß machen.

5. Wir wollen den Sex zurück haben, den wir vor der Schwangerschaft hatten

Durch die Geburt eines Kindes, dehnt sich die Vagina einer Frau. Dass diese danach nicht wie ein Flummi zurückspringt, frustriert viele Frauen, die ihren Partner während der Penetration weniger spüren. Die Sex-Therapeutin Ava Cadell rät Frauen, ihren Beckenboden und ihre Vagina mit Vaginalkugeln zu trainieren. Außerdem wirbt sie dafür, sich nicht nur auf den Geschlechtsverkehr zu konzentrieren. Auch Oralsex und Sex mit Toys könne sehr viel Lust bereiten.

6. Ich will weniger Sex als meine Frau

Es kommen immer mehr Männer zu Therapeuten, die sich beklagen, dass ihre Frau mehr Sex als sie selbst wolle. Wenn Psychologe Brandy Engler nachfragt, stelle sich oft heraus, dass die Männer sich zu abhängig von ihrer Partnerin fühlen würden oder ihnen zu nah stünden. Einige vermissten auch die emotionale Tiefe beim Sex. Auch Männern ginge es beim Sex nicht nur um reine Befriedigung, sondern um ehrlich gefühlte Leidenschaft. Und die erreiche man nur, wenn man sich intensiv mit sich und dem Partner auseinandersetzen würde.

7. Ich will weniger Sex als mein Mann

Das Gleiche anders herum. Die Lösung ist ähnlich - offen über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse reden. Oft steckten dahinter nämlich unverarbeitete Verletzungen, wissen die Expertinnen Danielle Harel and Celeste Hirschman. Außerdem - wer weiß, was einen selbst erregt, kann das auch besser kommunizieren.

8. Ich wünsche mir eine engere emotionale Bindung an meinen Partner

Brandy Engler erzählt, dass gerade Männer in ihren späten 20er und 30er Jahren Probleme hätten, sich in einer Beziehung zu öffnen und Liebe zu erleben. Nach vielen Jahren, in denen sie Sex und Liebe getrennt hätten, wünschten sie sich nun, beides zu vereinen. Aber Gefühle auszudrücken, falle Männern schwerer.

9. Mein Partner ist gesundheitlich eingeschränkt, aber wir wollen weiter Sex haben

Wenn ein Partner krank wird, bräuchten viele Paare Beratung, wie ihr Sex-Leben in Zukunft funktionieren könne, sagt Ava Cadell. Das sei ganz natürlich. In vielen Fällen helfe es, den Fokus vom Orgasmus auf reine Berührungen zu verlagern und so entspannter zu werden.

10. Wir stecken in einer sexlosen Ehe fest

Sei der Sex erst einmal ganz aus einer Beziehung verschwunden, sagt Tammy Nelson, sei es schwer, wieder eine Brücke zu schlagen. Die Lösung liege, wie bei allen anderen Sex-Problemen auch, darin, darüber zu reden. Dabei sei es jedoch wichtig, dem anderen keine Vorwürfe zu machen. Die Verantwortung für das gemeinsame Sex-Leben tragen beide.

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