Alle Jahre wieder: So vermeiden Sie den Krach unterm Weihnachtsbaum

Alle Jahre wieder: So vermeiden Sie den Krach unterm Weihnachtsbaum

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Im Kreis der Lieben soll es besonders harmonisch zugehen, aber Streit an Weihnachten hat trotzdem schon jeder erlebt. Strategien, damit es in diesem Jahr erst gar nicht dazu kommt.

Wieso es an Weihnachten zum Streit kommt

Der Zwang zur Freude
Weihnachten ist ein Fest, bei dem die Freude quasi vorgeschrieben ist. Man "muss" sich freuen, ein Anspruch, der schwer zu erfüllen ist - und jede Menge Konfliktstoff birgt: "Eine Aufforderung zur Freude, oder das Vorhaben, sich zu freuen, sind in der Regel fruchtlos. Wenn ich mich an Weihnachten nicht freue, ist im Zweifel der andere schuld," sagt Dr. Wilfried Hasselberg-Weyandt, Diplompsychologe aus Hamburg. Weihnachten soll schön, harmonisch und rund sein. Werden diese überzogenen Vorstellungen nicht erfüllt, kracht es noch schneller als sonst.

Das Nähe-Distanz-Problem
"Die üblicherweise geltenden Regeln von Nähe und Distanz sind über die Feiertage außer Kraft gesetzt", erklärt Wilfried Hasselberg-Weyandt. Beisammensein ist Pflicht, Rückzug wird schnell als Verrat an der gemeinschaftlichen Harmonie angesehen. Rückzug ist also schwierig, dauerndes Beieinandersitzen leider aber auch. Verschärft wird dieses Problem, wenn der Platz knapp ist: Kommen alle erwachsene Kinder und Schwiegerkinder zu Besuch, vielleicht noch mit Enkeln, wird es eng. Ein Streit an Weihnachten ist dann schon fast vorprogrammiert.

Kollision der Kompromisse
Ein weiterer wichtiger Mechanismus fällt über Weihnachten aus: Kompromisse, die das Leben im Alltag regeln und Streit vermeiden. Der Enkel soll doch wenigstens einmal im Jahr Kartoffeln essen und nicht die üblichen Pommes. Und der Vater soll unterm Weihnachtsbaum auch mal singen. Hier kollidiert die Psychologie des Kompromisses mit den Feiertags-Erwartungen, weiß Wilfried Hasselberg-Weyandt: "Wenn ich einen Kompromiss eingehe, habe ich das Gefühl, mehr zu geben, als ich bekomme. Aber an Weihnachten möchte ich, dass auf meine Bedürfnisse besondere Rücksicht genommen wird. Deswegen wünscht sich die Mutter, dass die Kinder ihr zuliebe zu Hause bleiben, während die das Gefühl haben, sowieso ständig bei den Eltern herumzusitzen - so entstehen Konflikte fast zwangsläufig."

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