Jedes Jahr im November treffen wir Bildpoeten uns auf Mallorca. Ich denke nicht, dass wir - als wir dieses Ziel vor einigen Jahren ausgesucht haben - uns je hätten vorstellen können, dass wir immer wieder dorthin zurückkehren würden.
Bereits wenn ich den Flug Düsseldorf - Palma buche, denke ich an dieses ruhig gelegene Anwesen, so authentisch, so gastlich. Und dabei geht es mir wie mit frühen Kindheitserinnerungen. Ich erinnere mich in erster Linie an Gerüche, Gefühle und dann ist da noch etwas dabei, was man gar nicht beschreiben kann. Momentaufnahmen! Wenn das Sonnenlicht durch die offenen Fenster in die Kühle der Finca tritt und einen Blick auf einen Innenhof freigibt, der eine wunderbare Farbpalette von warmen Brauntönen zeigt. Es wirkt beinahe unecht, wie gemalt. Es sind die Gespräche, die von meinen Fotografenkollegen, die sich bereits einen Sonnenplatz auf der Terrasse gesichert haben, so leise nach innen drängen, dass man den Inhalt nicht verstehen kann - man hört hin und wieder ein Lachen oder auch die Laute einer regen Diskussion.

Es ist das Gefühl, wenn man sich nach angeregten Gesprächen einen ruhigen Platz sucht, um über etwas nachzudenken oder angeregt davon, neue Pläne schmiedet. Wenn man dann allein am Pool liegt, die Wärme der Sonne spürt, während bei uns in Deutschland schon fast der Winter naht und einem die Finca-Katze um die Beine streicht.

Es sind die Gerüche, die sich aus der Küche oder auch aus dem Steinofen langsam in der Umgebung verteilen und ein Versprechen auf einen kulinarischen Genuss sind. Wenn wir dann alle an einem der langen Tische sitzen und das Leben einfach genießen. Abends leert sich die Finca dann und einer nach dem anderen zieht sich in sein Zimmer zurück - und doch gibt es immer wieder einen harten Kern, der die Nacht zum Tag macht, wo es nicht mehr um besondere Themen geht, sondern nur noch um den Spaß mit anderen Fotografenkollegen, die man wahrscheinlich erst wieder ein Jahr später persönlich sehen wird.

Viel zu schnell gehen diese Tage auf der Finca vorbei und bevor man es sich versieht, sitzt man wieder an Bord einer der gängigen Fluggesellschaften - das Gesicht leicht gebräunt und im Gepäck: viele neue Eindrücke, Ideen und Projekte, die nun umgesetzt sein wollen.

Da man sich schlecht selbst fotografieren kann, ist dieses Bild von meinem sympathischen Kollegen Sergej Falk aufgenommen worden.