Manipuliert dein Partner dich? Bei diesen Sätzen läuten die Alarmglocken

Manipuliert dein Partner dich? Bei diesen Sätzen läuten die Alarmglocken

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"Du reagierst über", "Sei nicht so" oder "Entspann' dich mal!" Wenn du diese Sätze öfter hörst, sollten die Alarmglocken läuten.

Foto: Adams/Westend61/Corbis

Klassiker! Seine nassen Sportklamotten lässt er ständig im Bad liegen. Beim ersten Mal räumen wir sie noch kommentarlos weg, das zweite Mal auch. Aber beim dritten Mal reicht's uns und wir sagen: "Es nervt, wenn du deine Sportklamotten nicht aufhebst!" Er dreht sich um, schaut vorwurfsvoll und zischt: "Jetzt bleib mal locker!" Ui, das hat gesessen. Jetzt geht das Gedankenkarussel los. War ich zu zickig? Hätte ich nichts sagen sollen? So schlimm ist das mit den Sportsachen ja auch nicht ... Die Gefühle, die den eben noch da gewesenen Ärger ablösen, sind jetzt Schuld und Scham. Das nächste Mal überlegen wir zweimal, ob wir seine Schluderei ansprechen.

Erst provozieren, dann klein machen

Wisst ihr, was da eben passiert ist? Obwohl ER derjenige war, der diese Emotionen erzeugt hat, suggeriert uns der Partner mit Sprüchen wie "Du übertreibst", "Mann, bist du empfindlich!" oder "Reg' dich ab", dass unsere Emotionen total unangebracht und nicht normal sind. Das ist nichts anderes als emotionale Manipulation! Denn dadurch fühlen wir uns unsicher und bereuen unsere Emotionen.

Für diese Art von emotionaler Manipulation gibt es sogar einen Fachbegriff: Gaslighting. Der Begriff stammt aus dem Film "Gaslight" mit Ingrid Bergmann. Darin will ein Mann seine Ehefrau geisteskrank erscheinen lassen, um sich ihre Juwelen unter den Nagel zu reißen. Er manipuliert zum Beispiel das Gaslicht im Haus, damit es unheimliche Geräusche macht und die Frau glaubt, sie sei verrückt.

Den Männern ist oft nicht bewusst, was sie tun

Wenn ER Kritik mit einem plumpen "Jetzt hör mal auf zu spinnen" abtut, steckt vielleicht gar keine böse Absicht dahinter. Solche und andere Phasen hat er vielleicht längst verinnerlicht, um einer echten Diskussion aus dem Weg zu gehen. Doch ob bewusst oder unbewusst - Gaslighting kann gravierende Folgen für die Beziehung haben.

Hilfe, ich will keine Zicke sein!

Sich im Ton vergreifen und den Partner aus heiterem Himmel anschnauzen, er soll endlich seine Sportklamotten zur Seite räumen? Das geht natürlich nicht. Und klar, da kriegt man vom Partner schon mal einen Rüffel. Werden wir aber bei jeder kleinen Kritik von ihm zurechtgewiesen, nehmen wir mit der Zeit eine unterwürfige Haltung ein. Kritik äußern wir dann nur noch selten. Zu groß ist die Angst, wieder als überempfindliche Emotionsschleuder bezeichnet zu werden. Gerade wir Frauen wollen nicht als typische Zicke gelten. So kann Gaslighting also dazu führen, dass wir uns nicht mehr trauen, unsere Gefühle auszudrücken. Die Balance zwischen uns und dem Partner beginnt zu bröckeln - und damit meist auch die Beziehung.

Wie reagiere ich richtig?

Das Wichtigste ist, sich bewusst zu machen: Es ist völlig normal, dass ich mich aufrege. ICH bin im RECHT! Und wenn nicht, möchte ich vernünftig mit meinem Partner darüber diskutieren. Blafft er euch also mal wieder mit einem "Du siehst Gespenster" an, geht in die Offensive: "Ich sehe das anders und möchte, dass wir darüber reden". Lasst euch nicht mit einer Phrase abspeisen. Wenn nötig, erklärt ihm genauer, warum ihr reagiert, wie ihr reagiert. So simpel es klingen mag: Oft ist es hilfreich, ihn einfach mal darauf hinzuweisen, was er mit seinen Sätzen anrichtet. "Ich fühle mich schlecht, wenn du mich als Zicke darstellst. Das ist nicht fair." Vielleicht merkt er erst danach, wie entscheidend die richtige Wortwahl ist. Und wenn ihr euch selber mal beim Gaslighting erwischt: Entschuldigen, Kritik annehmen, auf Augenhöhe diskutieren. Denn das ist es, was eine Beziehung ausmacht!

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